SIBYL URBANCIC – Lebensstationen

 

1937 geboren in Graz. Eltern Dr. Melitta Urbantschitsch, geb. Grünbaum, Philosophin / Sprachwissenschaftlerin, Schauspielerin, Dichterin, Bildhauerin;
Dr. Victor Urbantschitsch, Musikwissenschaftler, Pianist, Organist, Komponist, Dirigent. Zu jener Zeit Vizedirektor des Konservatoriums in Graz, Leiter der Opernschule, Lektor an der Universität.

1938 Emigration der Familie nach Island.

1941 erster Instrumentalunterricht (Klavier, ein Jahr später Geige).

1949 isländische Staatsbürgerschaft für die Familie.

1956 Geburt von Tochter Ruth Ólafsdóttir – Schauspielerin (USA).

1957 Studienbeginn (alt-nordische Sprachwissenschaften) an der Universität von Island. Journalistische Tätigkeit (Musik- und Theaterkritik, später Auslandberichterstattung).

1958 Tod des Vaters. Beschluß zunächst Musik zu studieren.

1959 Beginn des Kirchenmusik-Studiums an der Hochschule für Musik in Wien.
Prägende Lehrer: Anton Heiller (Orgel), Hans Gillesberger (Chordirigieren).
Neben dem Studium und in Ferien weiter journalistisch aktiv als Auslandkorrespondentin und Kulturberichterstatterin.

1963 Diplom aus Kirchenmusik, Auszeichnung, Abgangspreis.
Fortsetzung des Studiums im Konzertfach Orgel bei Anton Heiller.
Beginnende Konzerttätigkeit im In- und Ausland.
Übernahme der Leitung von Kirchenchor und -orchester der Pfarrkirche Hetzendorf.

1965 Eheschließung mit Musiker Hans Maria Kneihs. Gemeinsame Konzerte.
Beschäftigung mit Cembalo, u.a. in Kursen bei Gustav Leonhardt.
Konzerte mit diversen Kammerensembles, u.a. dem Collegium Musicum des Österreichischen Rundfunks.

1966 Geburt von Sohn Johann – Hörfunkjournalist (ORF).

1967 Geburt von Sohn Michael – Pianist (Vertragslehrer an der Universität für Musik Wien).

1971 Geburt von Sohn Benjamin – Dr. jur. (Univ.-Prof. an der Universität Salzburg).

1973 Übernahme der Leitung des Döblinger Gesangvereins (bis 1990).

1980 Gründung und Leitung (bis 1986) des Vokalensembles LA CAPPELLA – möglicherweise des ersten Ensembles seiner Art in Österreich, – eines solistisch besetzten Ensembles von Musikern mit Gesangsausbildung. Mit diesem Ensemble intensive Arbeit an Repertoire von früher bis neuester Musik, Konzerte und Aufnahmen (Schallplatten, Rundfunk, Fernsehen) in vielen Ländern. Zahlreiche Uraufführungen, auch von für das Ensemble geschriebenen Kompositionen, (u.a. Kaufmann, Liebhart, Radulescu, Schwertsik, Strobl).

1981 bis 1985 Kurse für Neue Chormusik für die IGNM. seither Chor- und Improvisationskurse im In- und Ausland, Gastdirigate, Jurorentätigkeit.

1984 Tod der Mutter.

1987 Gründung und Leitung des Ensembles und „Vereines zur Förderung der Vokalmusik“ VOCES, WIEN. Vielfältige Aufgaben, beginnend mit Bach's Hoher Messe (Ltg. Michael Radulescu) in Österreich und Italien, über Mitwirkungen bei Theaterproduktionen (Burgtheater, Volkstheater) zu Konzerten in verschiedenen Formationen (u.a. Concerto delle Donne, Concerti ecclesiastici, Gruppe 8, Schubert-Ensemble und das Improvisationsensemble voces spontane); auch hier diverse Uraufführungen (Kaufmann, Küchl, McGuire, Pirchner, Radulescu, Sauseng, W. Wagner). Organisation von Kursen mit international bedeutenden Pädagogen (Jessica Cash, Jeremy Jackman, John O'Donnell, Kurt Widmer).

1988 bis 2004 Lehrbeauftragte bzw. Vertragslehrerin an der Hochschule (Universität) für Musik und darstellende Kunst in Wien; Unterrichtsfächer: Vokalpraxis, – u.a. für Schwerpunkt Früherziehung, – Vokalensemble, und Atemübungen für Bläser (auf Feldenkrais-Basis).
Einige Jahre Kreis-Chorleiterin des Kreises Gemischte Chöre Wien des Österreichischen Sängerbundes, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Chormusik.

1992–1995 Ausbildung zur Feldenkrais-Pädagogin.
Seither Feldenkrais-Arbeit in eigener Praxis und Kursen. Schwerpunkte: Sänger und Instrumentalisten, Chöre und Orchester, Schauspieler, Tänzer, Lehrer, aber auch MS- und Parkinson-Betroffene.
Mit Vorliebe Kurse für Chorarbeit kombiniert mit Feldenkrais, Einzelarbeit mit Instrumentalisten und Sängern.

2006, nach Beendigung der Unterrichtstätigkeit an der Universität für Musik, Gründung und 10 Jahre lang Leitung der Kinderchorschule NANO für Kinder von 3–10 Jahren. Um den Kindern Wege zum Kennenlernen verschiedener Ausdrucksformen zu bieten, gab es neben 2 Chorstunden pro Woche ein mit dem Alter zunehmendes vielfältiges Angebot – von Gitarre und Percussion über Kammermusik, Tanz, Theater, Malen und Zeichnen bis hin zu Vorstellung und Kontakt mit den unterschiedlichsten Instrumenten.
Darüber hinaus gab es für die größten Kinder Workshops mit Spezialthemen, wie Dirigieren, Gregorianik, Jazz-Gesang, Volkslieder diverser Bundesländer sowie anderer Länder, alles von professionellen Fachkräften betreut. Gesungen wurde ausschließlich in Originalsprachen; bei Auftritten und eigenen Konzerten spielten nur NANO-Kinder die instrumentalen Teile.
Die Kinderchorschule NANO ist, nach Einschränkungen durch Covid, weiter in Betrieb.

 

(Aktualisiert August 2022)

 

 

Sibyl Urbancic
(Foto: Nurith Wagner-Strauß)

 

 

Sibyl Urbancic
(Foto: Viktor Brázdil 2018)